Redigieren

Begeben wir uns in die Situation eines Textes: Es schmerzt ihn, wenn ihn der Redakteur kürzt. Es quält ihn, wenn er den Korrekturstift spürt. Doch es macht ihn auch mächtig stolz, wenn er am Tag darauf mit Glanz und Eloquenz in die Zeitung kommt.
Dieses Buch soll allen Textverantwortlichen helfen, diesen Glanz hinzubekommen. Dabei folgt es der Philosophie, daß Redigieren nicht simple Fehler-Tilgung ist, sondern vielmehr eine Kunst, Texte und Autoren behutsam und kompromißlos nach vorn zu bringen. Anleitung und Anregung finden der langjährige (Schluß-)Redakteur sowie der journalistische Einsteiger, der Sprachdozent wie der Kommunikationswissenschafts-Student, aber auch Werbetexter, Lektoren und Essayisten. LeserInnen erfahren, durch wie viele Hände ein Artikel mindestens oder im besten Fall gehen sollte. Oder wie stark die beteiligten Korrektoren im gedruckten Artikel sichtbar sein dürfen. Wie läßt sich das Textniveau heben? Wie geht man methodisch vor? Rot- oder Bleistift? Korrekturzeichen aus dem Duden oder individuelle Marker? Launige oder sachliche Rückmeldungen? Und natürlich die zentrale Frage: Welche Passage bleibt, welche wird geändert, welche gestrichen? Das Wort des Verfassers ist dabei mit Respekt zu behandeln und mit feiner Federführung zu optimieren. Unstrittig ist: Auch der beste Journalist profitiert von der professionellen Bearbeitung seines Textes.
Der Autor:
Stefan Brunner ist Professor für Journalistik an der Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation in München. Er hat die Deutsche Journalistenschule in München absolviert und über 20 Jahre als Journalist gearbeitet, u. a. für die „Süddeutsche Zeitung“, „Spiegel Online“ und „Marie Claire“.
Redigieren
Stefan Brunner
UVK 2011, 138 Seiten
ISBN: 978-3-86764-259-0; € 18,50